Die Erfahrung, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen innerhalb eines Unternehmens machen hat einen direkten Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Je besser das Erlebnis ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Teammitglieder zufrieden, engagiert und produktiv sind. Damit rückt die bewusste Steuerung dieses Erlebnisses – das Employee Journey Mapping – immer mehr in den Mittelpunkt.

Die Reise von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen innerhalb eines Unternehmens ist mehr als ein reiner Ablauf von Arbeitsaufgaben – es ist eine Geschichte voller Erfahrungen, die die berufliche und persönliche Entwicklung prägen. Das Employee Journey Mapping wird zunehmend als ein Schlüsselwerkzeug erkannt, um diese individuellen Geschichten zu verstehen und positiv zu gestalten. Es ermöglicht es HR-Verantwortlichen und Führungskräften, Beschäftigte als zentrale Protagonisten der Unternehmenskultur zu sehen.

Diese systematische Annäherung an die Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenerfahrung hilft, kritische Berührungspunkte zu identifizieren, Empathie zu entwickeln und letztlich die Bedürfnisse und Erwartungen der Belegschaft besser zu erfüllen. Von der Personalgewinnung über die Entwicklung bis hin zum Abschied – jede Etappe birgt Chancen für Engagement und Wachstum.

In diesem Blogartikel beleuchte ich die Grundlagen des Employee Journey Mappings und erläutere, warum es ein wertvolles Instrument für zukunftsorientierte Unternehmen ist. Ich werfe einen Blick darauf, welche Schritte involviert sind und wie man durch gezieltes Mapping eine Unternehmensumgebung schafft, die Beschäftigte nicht nur hält, sondern sie auch auf ihrem Weg zu Höchstleistungen begleitet.

Was ist die Employee Journey?

Die Employee Journey ist die gesamte Wegstrecke, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Laufe ihrer Beschäftigung in einem Unternehmen zurücklegen. Sie umfasst sämtliche Erfahrungen, die vom ersten Kontakt im Bewerbungsprozess über diverse Stationen der Zusammenarbeit bis hin zum Austritt aus dem Unternehmen reichen. Wie bei einer persönlichen Reise, ist auch hier jede Etappe durch unterschiedliche Erlebnisse, Eindrücke und Wechselwirkungen mit dem Unternehmensumfeld geprägt.

Bereits im Employer Branding und Recruiting beginnt die Reise mit dem ersten Eindruck, den Talente vom Unternehmen gewinnen. Es folgen das Onboarding, die tägliche Arbeit, die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen, das Erreichen von Meilensteinen sowie die Entwicklung und irgendwann auch der Abschied aus dem Unternehmen. Jeder dieser Schritte beeinflusst die Wahrnehmung, das Engagement und die Loyalität der Beschäftigten.

Eine wohlüberlegte und positiv gestaltete Employee Journey kann entscheidend zur Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenzufriedenheit beitragen. Sie fördert nicht nur die individuelle Entwicklung, sondern stärkt auch die Bindung zum Unternehmen und wirkt sich somit direkt auf den Unternehmenserfolg aus. In diesem Kontext ist die Employee Journey ein strategisches Element, das die Grundlage für einen starken Auftritt als attraktiver Arbeitgeber bildet und den Weg für eine nachhaltige Personalpolitik ebnet.

Was ist Employee Journey Mapping?

Employee Journey Mapping ist eine Methode, mit der die einzelnen Stationen und Erfahrungen der Beschäftigten im Unternehmen systematisch erfasst und dargestellt werden. Es handelt sich dabei um die Erstellung einer Art Landkarte, die den gesamten Weg eines Mitarbeiters bzw. einer Mitarbeiterin innerhalb der Organisation von Anfang bis Ende nachzeichnet. Diese Kartierung beinhaltet alle Phasen der Beschäftigung – vom ersten Kontakt und der Bewerbung über die Einarbeitung und Entwicklung bis hin zu Beförderungen und dem Verlassen des Unternehmens.

Das Mapping zielt darauf ab, die verschiedenen Etappen und Interaktionspunkte, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit dem Unternehmen haben, zu visualisieren. Es geht darum, die Perspektive der Beschäftigten einzunehmen und ihre Erfahrungen an den verschiedenen Punkten ihrer Reise zu verstehen. Indem man diese Punkte sichtbar macht, kann man erkennen, wo die Erfahrungen positiv sind und wo es Verbesserungspotenzial gibt.

Im Kern ermöglicht Employee Journey Mapping eine detaillierte Sicht auf die Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenerfahrung. Sie bietet eine strukturierte Grundlage, um diese Erkenntnisse für strategische Personalentscheidungen zu nutzen.

Die Bedeutung von Employee Journey Mapping

Employee Journey Mapping ist für moderne Organisationen von zentraler Bedeutung, da es einen direkten Bezug zur Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenzufriedenheit, Bindung der Beschäftigten an das Unternehmen und Unternehmenskultur hat. Indem die Employee Journey detailreich abgebildet wird, gewinnen Führungskräfte und HR-Verantwortliche tiefere Einblicke in die individuellen Erfahrungen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. So können sie erkennen, welche Faktoren zur Zufriedenheit oder Unzufriedenheit beitragen. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, da ein positives Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenerlebnis eng mit einer höheren Arbeitsleistung und einer geringeren Fluktuationsrate verknüpft ist.

Eine sorgfältig kartierte Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenreise hilft dabei, Missverständnisse und Probleme frühzeitig zu identifizieren und anzugehen. Das führt nicht nur zu einer verbesserten Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenbindung, da sich Beschäftigte wertgeschätzt und verstanden fühlen, sondern etabliert auch eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung. Ein effektives Journey Mapping ermöglicht es Unternehmen, proaktiv Gestaltungsräume für ein angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen. Somit kann die Unternehmenskultur nachhaltig positiv beeinflusst werden.

Darüber hinaus dient das Employee Journey Mapping als strategisches Werkzeug zur Optimierung von HR-Prozessen, wodurch das gesamte Unternehmensgefüge gestärkt wird. Es unterstützt Organisationen dabei, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Talente werden so nicht nur gewonnen, sondern langfristig gehalten und gefördert.

Welche Schritte sind in der Employee Journey enthalten?

Die Employee Journey ist eng mit dem Konzept des Employee Life Cycles verbunden. Der Employee Life Cycle beschreibt den gesamten Zyklus der Beschäftigten im Unternehmen von der Einstellung bis zum Austritt (mehr zum Employee Life Cycle finden Sie in meinem Blogbeitrag hier). Jede Phase des Life Cycles ist ein integraler Schritt auf der Employee Journey und trägt dazu bei, ein ganzheitliches Verständnis für die Erfahrungen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu entwickeln:

  1. Attraction: Dies ist der erste Kontaktpunkt den potenzielle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit dem Unternehmen haben. In dieser Phase werden Talente auf das Unternehmen aufmerksam gemacht und treffen die Entscheidung, sich bei einem Unternehmen zu bewerben. Mehr zum Thema Employer Branding finden Sie beispielsweise hier.
  2. Recruitment: Sobald Talente angezogen wurden kommt ein direkter Kontakt zwischen potenziellen Beschäftigten und dem Unternehmen zustande. Die Eindrücke, die Bewerber und Bewerberinnen hier sammeln, prägen ihre Wahrnehmung und Entscheidungen. Mehr zum Thema Recruiting finden Sie beispielsweise hier.
  3. Onboarding: Eine positive Einarbeitung ist entscheidend für eine schnelle Integration in das Team und das Verständnis der Unternehmenskultur. Mehr zum Thema Onboarding finden Sie beispielsweise hier.
  4. Development: Diese Phase beinhaltet Weiterbildungen und Karriereentwicklung, die die Fähigkeiten und die Zufriedenheit der Mitarbeiter fördern. Mehr zum Thema Personalentwicklung finden Sie beispielsweise hier.
  5. Retention: Der Fokus dieser Phase ist es, die Bindung zwischen Beschäftigten und dem Unternehmen zu stärken. Durch regelmäßiges Feedback, Wertschätzung, Entwicklungsmöglichkeiten, sinnvolle Benefits etc. wird die Zufriedenheit und damit auch die Bindung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an das Unternehmen erhöht. Mehr zum Thema Retention finden Sie beispielsweise hier.
  6. Separation: Der Abschied eines Mitarbeiters bzw. einer Mitarbeiterin sollte wohlüberlegt gestaltet sein. Denn, er kann maßgeblichen Einfluss auf die Arbeitgebermarke und die im Unternehmen verbleibenden Beschäftigten haben. Mehr zum Thema Offboading finden Sie beispielsweise hier und hier.

Indem man die Employee Journey durch die Linse des Employee Life Cycles betrachtet, können HR-Verantwortliche besser verstehen, wie sie die einzelnen Phasen optimieren und die gesamte Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenerfahrung im Unternehmen verbessern können. Der Employee Life Cycle gibt hierbei eine klare Struktur vor, sodass kein Aspekt übersehen wird.

Umsetzung in der Praxis

Employee Journey Mapping ist ein vielschichtiger Prozess, der ein tiefes Verständnis für die unterschiedlichen Erfahrungen und Bedürfnisse der Beschäftigten erfordert. Hier sind einige Schritte, um ein effektives Mapping zu erstellen:

  1. Segmentierung der Beschäftigten und Erstellung von Personas: Berücksichtigen Sie die Vielfalt Ihrer Belegschaft. Unterschiedliche Rollen, Abteilungen und Hierarchieebenen führen zu unterschiedlichen Erfahrungen. Identifizieren Sie verschiedene Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnensegmente und erstellen Sie für jedes Segment eine typische Persona. So können Sie deren Interaktionen und mögliche Frustrationspunkte mit Ihrem Unternehmen zu verstehen.
  2. Bestimmung wichtiger Touchpoints in der Employee Journey: Identifizieren Sie alle wesentlichen Berührungspunkte – die Momente, die für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen besonders prägend sind. Dazu gehören beispielsweise das erste Bewerbungsgespräch, der erste Arbeitstag, Feedbackgespräche, Weiterbildungen und auch der Abschied und der letzte Arbeitstag.
  3. Erstellung von Metriken zur Verfolgung der Employee Journey: Definieren Sie klare KPIs und Ziele für jede Phase der Employee Journey. Berücksichtigen Sie dabei Aspekte wie Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenbindung, Fluktuation, aber auch spezifische Ziele zur Verbesserung des Erlebnisses der Beschäftigten im Unternehmen.
  4. Visuelle Darstellung: Es bietet sich an, die Employee Journey Map visuell darzustellen. Dies hilft dabei die einzelnen Interaktionen, die Beschäftigte mit dem Unternehmen haben, zu identifizieren. So kann leichter ein Verständnis dafür entwickelt werden, wie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen jede Interaktion erleben.
  5. Fokus auf kontinuierliche Verbesserung: Sehen Sie das Employee Journey Mapping als einen fortlaufenden Prozess an. Führen Sie regelmäßig Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenbefragungen durch, um aktuelle Stimmungen und Meinungen einzufangen. Bei der Identifizierung von Problemfeldern sollten entsprechende Verbesserungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Wichtig ist, das Mapping objektiv zu gestalten und die tatsächliche Journey der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen abzubilden. Dies bedeutet, aufmerksam auf das Feedback der Beschäftigten zu hören und ihre Erfahrungen in jeder Phase des Lebenszyklus zu berücksichtigen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind die besten Informationsquellen für eine realistische und effektive Gestaltung des Journey Mappings.

Erfolgsfaktoren für eine gelungene Employee Journey Map

Damit das Employee Journey Mapping erfolgreich ist und zu aussagekräftigen Ergebnissen führt, sind bestimmte Erfolgsfaktoren entscheidend. Dabei ist es essentiell verschiedene Perspektiven mit einzubeziehen. Um ein umfassendes Bild zu erhalten, ist es wichtig, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus verschiedenen Bereichen und Hierarchieebenen einzubinden. Dies stellt sicher, dass die Map alle relevanten Erfahrungen und Sichtweisen abbildet.

Auch Offenheit und Transparenz spielen eine wichtige Rolle. Es ist ein offener Dialog über den Zweck und die Ziele des Mappings wichtig, damit die Beschäftigten sich trauen, ehrliches Feedback zu geben. Auch muss die Unternehmensleitung bereit sein, solch offenes und ehrliches Feedback anzunehmen. Denn in einem solchen Prozess kann es auch vorkommen, dass sehr kritisches Feedback geteilt wird. Dieses ist besonders wichtig, da man hier die größten Verbesserungspotenziale identifizieren kann.

Das Feedback sollte dann auch ernst genommen und konkrete Maßnahmen abgeleitet werden. Vor allem, wenn man die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Prozess des Employee Journey Mappings einbindet, ist es essenziell, dass die Bemühungen dann nicht im Sande verlaufen. So sollten die Ergebnisse des Mappings genutzt werden, um klare und messbare Maßnahmen davon abzuleiten. Dabei ist es auch wichtig, für alle Maßnahmen entsprechende KPIs zu definieren, um den Erfolg zu messen.

Last but not least ist es relevant zu erwähnen, dass Employee Journey Mapping kein einmaliger Prozess ist. Durch die Dynamik in der Arbeitswelt verändern sich auch die Erlebnisse der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Unternehmen. Zusätzlich entwickeln sich auch die Wahrnehmung und Werte der Beschäftigten laufend weiter. So ist es ratsam, die optimale Employee Journy zu visualisieren und kontinuierlich an die Bedürfnisse der Belegschaft anzupassen.

Fazit

Die Employee Journey, die Reise, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen innerhalb eines Unternehmens erleben, hat einen großen Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Eine positive Erfahrung führt zu höherer Zufriedenheit, stärkerer Bindung und gesteigerter Produktivität. In diesem Artikel wurden die Grundlagen des Employee Journey Mappings beleuchtet und die Bedeutung dieses Schlüsselwerkzeugs für zukunftsorientierte Unternehmen hervorgehoben.

Employee Journey Mapping ermöglicht es, die individuellen Geschichten der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu verstehen und zu gestalten. Es ermöglicht HR-Verantwortlichen, Beschäftigte als zentrale Protagonisten der Unternehmenskultur. Jeder Berührungspunkt zwischen den Beschäftigten und dem Unternehmen wird detailliert betrachtet, und Maßnahmen zur Verbesserung werden abgeleitet.

Wenn Sie professionelle Unterstützung bei der Erstellung Ihrer persönlichen Employee Journey Map für Ihr Unternehmen wünschen, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Vereinbaren Sie noch heute hier einen Termin für ein kostenloses Analysegespräch. Gemeinsam werden wir eine Reise gestalten, die Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen inspiriert und Ihr Unternehmen erfolgreich vorantreibt.